Freitag, 17. November 2017

Zeit nehmen

Wie versprochen bin ich zurück.
Mit Ach und Krach sitz ich gerade im Zug Richtung München. Traunstein- so heißt die nächste Station.
Neben mir eine Frau die strickt und dahinter ein großes Fenster - schwarz, schwarz wie die Nacht.
Man sieht nichts.

So wie ich- ich sehe nichts. Ich sehe nicht was ich träume und für was ich aufstehen soll.
Eigentlich wenn ich ehrlich bin, träume ich gerade gar nichts.

Der Wecker läutet- jeden Tag. Um Punkt 06.35 Uhr reißt mich der Klingelton "Morgenstimmung" aus dem Bett und mit Windeseile präsentiere ich eine halbwegs gut aufgelegte Kindergartenpädagogin die in die Arbeit geht. Um zu arbeiten, um Geld zu verdienen, dass es wiederum für das braucht, um arbeiten gehen zu können.
Ich kratze. Der Geduldsfaden wächst.

Wie versprochen ich bin zurück.
Zurück in meinem alten Leben. Nur anders. Etwas frischer. Etwas geduldiger.
Und mit der neuen Einstellung; alles hat seine Zeit.

Mittwoch, 8. November 2017

Little Unsteady

Man frage sich, welchen Beweggrund man für Taten in seinen Leben hat, welche doch so unsicher erscheinen?
Ist es Hoffnung, ist es Sicherheit oder ist ein Funken von Kraft die einen so auf den Füßen hält?

Oder ist es einfach nur ein Traum?

So wie mein Schwedentraum einst war?

Ich sitze hier, in meinem geschafften Reich. In meinem eigenen Reich.
Ich bin hier. Und nirgends anders.
Der Raum erfüllt sich mit dem Lied "Little Unsteady"- ich bin unsicher.
Können Träume wahr werden? Soll man Träume einfach leben und einfach tun.

Unsteady.

Ich glaube den Beweggrund für Taten in einem Leben findet man nicht. Man macht einfach.
Man träumt. Man ist unsicher.
Und was dabei raus kommt- dass sieht man dann schon.
Irgendwann.

Bis dahin bleibt es hald so.

Ein Traum.

In diesem Sinne bin ich wieder hier,...
Ich träume nun ein anderen Traum, nicht mehr ganz einen Schwedentraum, aber doch einen Traum.
Und wenn du nun neugierig bist, dann bleib dran.

Bis dahin- träumen nicht vergessen ;)





Donnerstag, 13. Juli 2017

Das Ende eines Kapitels

Wie die Zeit doch schnell vergeht,... seit mehr als 2 Wochen bin ich nun zurück und die Sehnsucht wieder nach Stockholm steigt mehr und mehr.

Nach vielen Stunden Arbeit habe ich mein zu Hause beziehungsweise meine Sachen aus dem Kindergarten, aus Schweden und von zu Hause sortiert und mein Hab und Gut auf das Drittel minimiert. Seit den letzten zwei Wochen schwebe ich zwischen Schweden und Österreich und ich muss sagen, dass ich nach dem Start in meiner neuen Arbeit, als Ganzes nun angekommen bin. Auch wenn ich in Gedanken lieber noch in Schweden sein möchte.
Doch trotzdem muss ich mir eingestehen, dass mein Jahr tatsächlich vorbei ist und das ein neues Kapitel begonnen hat. Klappe zu.

Im Laufe meines Jahres in Schweden besuchte ich jeden Mittwoch das TOP20 wo wir am Schluss eingeladen wurden darüber zu reden, was wir nach diesem Jahr symbolisch in den Mülleimer schmeißen wollen, was in den Koffer und was in die Schublade kommt.
Ich denke genau jetzt passt es ganz gut, meine Gedanken mit euch zu teilen.

Ich musste eigentlich nicht lange nachdenken und schrieb auf mein Kärtchen über den Mülleimer mein altes Leben. Ich lernte durch das Auslandsjahr halbwegs selbstständig zu sein und kam mit der Zeit darauf viele Dinge nicht mehr so zu machen wie vorher.
Auf die Karte mit den Dingen die in den Koffer eingepackt werden, war somit mein neues Leben und das nahm ich von Stockholm natürlich mit.
Und nun zu der Sache die in die Schublade gelegt werden.
Erstens möchte ich mein Schwedisch in die Schublade legen, da ich dafür hier fast keine Anwendung finde. Doch trotzdem möchte ich die Sprache nicht verlernen und setze mir Fixzeiten in der Woche um trotzdem meine Kenntnisse aufrecht zu erhalten.
Zweitens ist es das hier,...

Mein Traum. Mein Schwedentraum und somit auch dieser Blog.
Den der Traum ist eindeutig noch nicht fertig ausgelebt. Doch vorerst muss ich mich um andere Sachen kümmern und lege den Traum somit offiziell in die Schublade.

In diesem Sinne setze ich hiermit kein Ende sondern nur eine kleine Pause. Bis mich erneut der Mut packt und den Traum wieder aus der verstaubten Schublade holt.


Jede Reise hat ein Ende. Die Erinnerung daran ist unvergänglich.

Donnerstag, 6. Juli 2017

Meine erste Woche

Wie es Gott so bestimmt hat, war der Anfang meiner Rückkehr nicht der Einfachste und ich musste mir mein kleines Nest erst Mal wieder ein bisschen einrichten.
Erstens wurde mein Kleiderschrank zum Achtel minimiert und mein Leben scheint nun ein bisschen aufgeräumter zu sein.
Ich fühle mich zwar immer noch nicht so als würde ich "zu Hause" sein, als wär ich nur auf Urlaub hier, aber langsam nimmt das Chaos außen so wie innen die bekannte Ordnung ein. Mehr Ordnung als je zuvor.
Langsam verspüre ich auch ein kleines "Heimwehgefühl" beziehungsweise "Fernwehgefühl", da ich dann doch im Inneren das bekannte "Weg von zu Hause" Symptom habe.
Aber leider bin ich auch keine Superheldin beziehungsweise Millionärin und werde mich erst Mal wieder in meiner alten Wohnung beziehungsweise im Haus der Eltern einnisten.
Alles nach der Reihe würde ich sagen.

Weiter möchte ich sagen, es ist unglaublich wie viele diesen Blog lesen und wie viele sich durch meine Worte anstecken ließen, um ebenfalls ins Ausland zu gehen.
Mich sprachen am Wochenende ganz viele Leute an und stellten mir Fragen, wie es nun wieder zu Hause ist beziehungsweise wie schön sie es finden, dass sie den Blog lesen können. In diesem Sinne STOR TACK (großes Danke) an alle (:

Ich werde auch weiterhin ein bisschen was am Blog veröffentlichen, da es bestimmt auch interessant ist, wie es den hier jetzt weitergeht. Auch für mich ist die Frage interessant "Falle ich wieder in den Alltag hinein, der der Grund war warum ich gegangen bin" "Was mache ich anders" usw.
Weiterhin haben mich auch ganz viele Leute gefragt, wie ich zu dem ganzen Auslandsjahr gekommen bin. Dazu werde ich dann auch nochmal was schreiben.
ABER vorerst wird das restliche Chaos zu Hause und in mir Drinnen bereinigt und dann kommt der Rest.
Alles nach der Reihe eben.


Chaos

ich war echt nur ein Jahr weg? :D

Montag, 3. Juli 2017

Back to the roots

Fast eine Woche ist es nun schon her und ich befinde mich wieder auf österreichischem Boden.
Zumindest ein Teil von mir,... den der andere Teil von mir ging verloren,.. dort irgendwo im Norden.

Mittlerweile müsste man mich schon so gut kennen, dass man weiß, dass ich Veränderungen anfangs nicht auf die leichte Schulter nehme. Im Vorhinein wird prinzipiell "gesuddert".
Es wird auch im Nachhinein "gesuddert"... auch während dessen. Ich will jetzt aber nicht sagen immer.

Es ist aber auch nicht leicht, wenn einem prinzipiell alles im wahrsten Sinne des Wortes (Kinder ab hier nicht weiterlesen) auf den Arsch geht. Immerhin ist fast so als hätte ich jemanden verlassen.

Eigentlich wollte ich ja einfach nur, wie so oft, andere etwas gutes tun, und eigene Erwartungen und Bedürfnisse in eine Schublade stopfen und nicht an mich denken. Einfach nur ankommen.
Einfach zurück kommen.
Doch wie immer kommt vieles anders.

Aber wer soll das auch verstehen,... das versteht man nicht, wenn erst ein Teil angekommen ist und der andere noch verloren ist. Verloren dort irgendwo im Norden.

Am Anfang meines Aupairjahres folgte ich einer Bloggerin, die ebenfalls ein Auslandsjahr in Schweden machte. Kaum war ich oben, war sie schon wieder unten- bei sich zu Hause. Damals schrieb sie etwas von einer Bremse, die ihr Leben nach der Rückkehr förmlich gebremst hat und sie brauchte lange, um sich zu erholen. Immerhin ist so ein Auslandsjahr dann doch sehr verlockend,.. den es zeigt einem wie frei man sei kann- wie unabhängig- wie selbstständig. Und wie schnell es geht, eingebremst zu werden.
Ich wusste bereits "damals"- diese Bremse wird es bei mir nicht geben.

Back to the roots. Es ist keine Bremse- Nein. Es ist ein Rückstoß. Ein förmlicher Klatscher ins Gesicht.
Es ist als hätte mir jemand eine Gute Nacht Geschichte- nein ein Märchen- vorgelesen, dass Buch nun zuschlägt, mich zudeckt, einen Kuss auf die Wange drückt und sagt "Gute Nacht Verena und träum was schönes".
Es ist als hätte ich geträumt, geträumt von einem sehr schönen Leben, welches festgehalten ist in einer Erinnerung.
Dann wache ich wieder auf und alles ist gleich. Es ist alles gleich geblieben, ihr seit gleich geblieben und ich bin anders.
Zumindest der Teil der verloren ging, irgendwo da oben im Norden.
Und erst dann wenn der Teil wieder ganz hier ist, hier bei mir- auf österreichischem Boden.
Dann startet ein neues Märchen- nein ein neues Leben- welches zeigt wie frei man sein kann- wie unabhängig- wie selbstständig.
Und bis es soweit ist, suddere ich weiter.

do wo i hea kim

Mittwoch, 28. Juni 2017

Running on Air

Lange war es Traum Schweden nach meiner Rundreise mit meinen Eltern nochmals zu besuchen.
Mut, Freiheit und das Geld fehlte mir dazu und mein erster Versuch ging schief, so wartete ich noch 2 Jahren bis mich erneut das Neugier juckte ich tatsächlich nach Kurzem Suchen eine Familie gefunden habe.

Es ging los,.. das Abenteuer, der Traum, ein neues Leben.
Und so schnell es los ging, so schnell war es auch noch schon wieder vorbei.
So fühle ich mich zumindest jetzt- hier oben. Über den Wolken.
Schon lange habe ich mir fest vorgenommen, gleich nach dem ich den schwedischen Boden verlassen habe, dass ich diesen Blogbeitrag schreibe. Es wird wohl der längste sein, den ich je geschrieben habe und mit zahlreiche Rechtschreibfehler haben, doch das schöne an diesem Blogbeitrag ist. Er kommt aus dem Moment.

Ich präsentiere euch genau das was ich gerade denke und kann es auch nicht mehr überdenken. Ich schreibe einfach drauf los.

Vor genau 10 Minuten hebten wir in Stockholm ab und ich bin gerade am Weg Richtung Kopenhagen, wo ich mich in eine andere Maschine setzte, die mich nach Wien bringt.
Ich kann meine Gefühle gerade nicht ganz beschreiben, da mir zugleich schlecht ist und ich aber trotzdem alles in mich hineinstopfen könnte, weil ich so Hunger habe.

In mir drinnen broddelt es vor Glückshormonen und mein linkes Auge hört nicht auf zu weinen.
Meine Brust explodiert förmlich und der Duft der Frau neben mir macht mich wahnsinnig. Nicht zu vergessen die Asiaten auf der Rückbank die alles fotografieren was sie sehen.
Wenn ich nach links sehe, sehe ich Wasser, lange Felder und Wolken. Ich fühle mich so, als würde ich darauf tanzen. Nach Hause tanzen. Von zu Hause nach Hause.

Ich bin nun ehrlich froh zu wissen, was mich zu Hause erwartet, da ich nun endlich einen Job habe und gute Aussichten habe meinen Altstadttraum erfüllen zu können.

Ich weiß auch, dass mich heute ein bekanntes Bett begrüßt und ich erst Mal bei meiner Schwester unterkomme, bis ich wieder österreichischen Fuß fassen kann.

Was ihr jedoch nicht wisst ist, ich bin schon seit gestern hier.
Ich habe es mal wieder geschafft, hab meine Bedürfnisse zurückgesteckt, habe auf ein Begrüßungskomitee auf dem Flughafen verzichtet und habe mich ganz heimlich in Österreich eingeschlichen. Nur um die beste Geburtstagsüberraschung zu machen, die ich je jemanden gemacht habe.

Sagt nie es ist etwas unmöglich, den wenn man sich von mir wünscht, dass ich zum Geburtstag komme dann tataa.. versuche ich alles um zu kommen. :D

Und so ist es nun, Überraschung!
Ich bin wieder da.

So und jetzt wieder zurück in den Flieger, da wo ich gerade sitze und dies schreibe.
Ogott lernt NIE Dänisch, dass ist ja eine grauenhafte Sprache!!
Liebe Dänen nehmt die heiße Kartoffel aus dem Mund, dann wäre es zumindest fast Deutsch.
Und bitte fliegt niemals von Stockholm über Dänemark nach Wien.
Wisst ihr warum, der Flug reicht gerade Mal für das Schreiben eines Blogbeitrages. 
Wir landen gleich wieder.

Mein Schwedentraum ist noch nicht vorbei.

Also bleibt dran, den das alles war erst der Anfang.
In diesem Sinne,... Hejdå Schweden und Serwas Österreich. 



Österreich von oben


also ich sehe meine Insel auf der ich gelebt habe :D



Montag, 26. Juni 2017

P steht für POPO

Ich muss ehrlich sagen, ich weiß gar nicht wie es zu den Namen gekommen ist, doch so entstand eine standfeste 5er Gruppe voller Aupair Mädls.
Ich persönlich liebe es ja immer zu sagen "die Deutschen und ich", aber Popo ist dann doch cooler.

So nun beziehungsweise die nächsten Tage bzw. Wochen ist es soweit. Ich verabschiede den Rest meiner Gruppe und jeder geht wieder dort hin, wo er herkommt.
Mit tränenden und lachenden Augen umarmen wir uns ein letztes Mal und sagen Hejdå für eine längere Zeit.

Mit euch, meine Mädls, war das Jahr wie eine Achterbahn. Wir hatten gemeinsam Höhen und Tiefen und meisterten jedes Hindernis mit Bravour.
Jede Einzelne von euch ist sonderbar und ich bin sehr froh, dass sich so eine Gruppe, wie wir, gefunden hat.
Ich weiß, es war manchmal auch nicht so einfach mit mir, aber das war auch nicht mit euch :D
Ich lernte mit euch auch mal zurückzustecken und lernte zu diskutieren und zu vertrauen.
Mit euch, liebe Hedwig, Lena und Viktoria lernte ich Freunde fürs Leben kennen
und ich hoffe, dass wir uns trotz unserer Entfernung bald wieder sehen.

Sei es in Stockholm oder wo anders, ich glaube es ist egal wo wir sind, wir machen alles unsicher.